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Reviews > V - X
Diese Platte ist so ein bißchen was wie ein Fehlkauf für mich. Ich hatte auf youtube mit einem Kumpel zusammen eine
Live-im-Studio Session gesehen und dachte mir: Interessante Band, her mit dem neuen Album.
In den üblichen Mailorder-Info stand was von "gothic country", was sich für mich auch okay anhörte. 16 Horsepower und das umfangreiche
Vorwerk der Band um
Mastermind David E. Edwards waren an mir vorbeigegangen. Nun: Dr erste Track "Long Horn" erfüllte auch meine Erwartungen,
elektrisch verstärkter Countrysound, der auch das Zeug als Western-Soundtrack hätte, gelang in meine
Gehörgänge. Der Rest der Scheibe, ist dann leider für meinen Geschmack zu viel "gothic" und zu wenig "country". Unheilvolle Erinnerungen
an Gruftie-Typen mit langen Mänteln und Haaren und Cowboyhüten
kommen mir dabei hoch. Der Vergleich mit The Mission tut DEE sicher Unrecht, aber so in die Richtung geht es. Naja, richtig mies
ist die Scheibe auch nicht. Fiebrig werden Bibeltexte durch die Gitarrenwände vorgebetet, für mich geht das
zu sehr in einem durch. Als nächsten Versuch habe ich die "Best of" von 16 Horsepower bei Glitterhouse gekauft, vielleicht werde
ich da besser bedient.
(Pete 11/12)
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Im Hause Glitterhouse ist man auf den Geschmack gekommen und hat, nach dem das Label längere Zeit (zumindest für mich)
für Singer/Songwriter/Neo-Country stand, auf dem Sub-Label stag-o-lee nun auch eine coole Reihe Weirdo-50s-Stuff aufgelegt.
Die Nummer 1 kommt als Double-10" (im Mailorder mit farbigem Vinyl und CD-R). Die 24 Tracks sind thematisch (je 6, also jeweils eine Seite)
in verschiedene Sub-Genre geteilt und bietet dem RnR-Afficinado was das Herz begehrt: Irre Exotika-Instros, wild-Rockabilly-Sounds und was
sonst noch verwirrte Geister vor einem halben Jahrhundert an intonierter Teenage-Rebellion auf 45s gepresst haben. Die Stücke sind von Dave
Henderson vom Mojo-Mgazin (eine der letzten Musikzeitschriften, die diesen Namen noch verdient) compiliert. Der Untertitel
"Trash Classics from Lux and Ivy´s vinyl mountain" scheint aus Marketing-Gründen ein wenig konstruiert; dass die
hier präsentierten Stücke den Geschmack der beiden Cramps-Masterminds getroffen haben, kann angenommen werden; direkte Cover von den hier präsentierten Tracks
haben die Cramps jedoch nicht abgeliefert. Ob es sich um 45s aus dem Besitz der beiden handelt, bleibt lediglich angedeutet. Exklusiv sind
die Stücke auch nicht, schon der erste Track "Bongo Beatin´ Beatnik" ist schon auf "Sin Alley 2" drauf. Was mit dem Rest los ist, können
wohl nur absolute Insider beurteilen,
bei dem Wust von Comps, die es zu dem Thema gibt. Um Abgleiche mit den ca. 50 ähnlichen Scheiben im meinem Plattenregal zu machen, fehlt mir
echt die Zeit.
Die Linernotes könnten etwas ausführlicher sein, zu den Stücken erhält man keinerlei Info.
Genug gemeckert, man bekommt eine Stunde exzellent kompillierte Mucke aus einer Zeit, in der musikalisch
Unglaubliches möglich schien, in einer grandiosen Bandbreite. Vol. II wird bestimmt geordert.
(Pete 07/12)
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Eine Platte für jeden, der eine gute Stunde gepflegte R´n´B Musik als coole Party-Mucke oder als Gute-Laune-Mucke
im Sommer im Hintergrund laufen lassen will. Jeder der beiden Präsentatoren bekommt eine LP-Länge für seine Auswahl, Darge
legt den Schwerpunkt mehr auf die 50s, Weller mehr auf 60s-Stuff R´n´B ´n´Soul. Die Grenzen zu Northern Soul sind dabei fließend
und nur für absolute Spezialisten zu verstehen. Überhaupt ist das Genre ja ein Feld, das KilledbyDeath-Punksingles sammeln wie ein
Kindergartenpuzzle ausssehen läßt. Also, ich habe von den meisten der Interpreten niemals gehört, was dem Hörvergnügen aber keinen Abbruch
tut. Insgesamt ein sehr guter Einblick ins Thema, die beiden DJs bürgen für gute Qualität. (Pete 05/10))
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Die slicken Memphis - Schrate haben mit ihrem letzten Album "New Commotion..." (geht noch ewig weiter, der Titel,
so'n Superinterssant Art - Titel. Andrerseits, in den Zeilen, die ich für Klugscheißen brauch, hätte ich ihn auch gleich
ausschreiben können. Sei's drum...) ja mal gut Aufmerksamkeit eingefahren, auch bei den etablierteren Musikmagazinen. Vollkommen
zurecht, auch wenn dieses "ah, die kleinen Untergrund Retrokasper sind ja eigentlich auch ganz nett" - Geeier mehr nervt als nützt,
egal. Ob sie mit dieser Platte da kommerziell besser gestellt sein werden, ist ebenso 88, fest steht aber, das sie defintiv keine zweite
"New Commotion" vorlegen. Gut. Hier wird immer noch geschrummelt, jetzt aber etwas gediegener und mit deutlich weniger Rock, dafür mehr
Experiment und mehr Velvet Underground - Riffing. Streng genommen also näher an der Liveshow der drei. Ist ja auch seltsam, die Platte
powert nach vorn und Live wird gebremst und Sounds gebaut. Vielleicht driften sie ja auch in Richtung Pop, bin dabei.
Duniel
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Endlich mal gibt es mal wieder was Neues für's unaufgeregte Abhängen/ -gammeln/ -loungen/ -kacken bei Barbeque, Bier und Einstiegsdrogen:
Exotica - Zeit! Zumindest war da in letzter Zeit wenig zu holen, zu abgenudelt meine "Jungle Exotica" und Chaino LPs, zu lasch die 1000
Martin Dennys und wie 'se nicht heissen, so auf Dauer. Aber nu! Das angeblich verschollene homophile Neger- und Bastrockmusiklabel Senor
Charro Records soll hier gewürdigt werden, und das als große Klappcoverretrospektive, was angesichts der hochgebuildeten, äh, Künstlern
in ihren sexy Tangawindeln auch längst überfällig ist. Will meinen: verpackt in Unmengen von alten Gay - Wichsbildchen, ein Brüller besser
als der nächste, werden Bongos gestreichelt respektive zerwichst, Cha-Cha-Cha, da wabern Voodooflüche aus dem Dschungel, wird also alles
durch die Südseebar gehaucht, was irgendwie aufregend exotisch war für den 50er Boheme. Nicht so spießig - geleckt wie die damaligen Easy
Listening Orchester, nicht so wild wie "Las Vegas Grind", dafür großartiges Noveltyfutter für die etwas bessere Sommerpartyuntermalung.
Wenn "Labelchef" Luchese Liebhaber mit dem unvergleichlich tuntigen "Gesundheit" diese Compilation losstartet, ist eigentlich schon
alles gesagt, aber auch Bluesgrölaffe Mercy Baby darf überraschenderweis mal um die Ecke schauen. Wohin die Reise weiterführt ist
bei Titeln wie "Voodoo Kiss", "Jungle Drums" oder "Ali Baba's Boogie" eigentlich abzusehen. Humorigste Platte der laufenden Saison!
Duniel 2006
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