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Guida
Let´s do it again LP (Damaged Goods)

Das 2. Album der Slade-Wiedergänger aus Rom. Hier klingt wirklich alles 1:1 nach der Glam-Class-of-1974. Auch die Aufmachung des Albums im Fake-Sweet/Slade-Style mit Insert im Stile eines "Bravo"-Fanartikels passt wunderbar dazu. Hier wird über 10 Tracks die gnadenlose Siebziger Party-Stomp-Maschine angeschmissen. Es kommt einem alles unglaublich bekannt vor, wird aber auf charmante Weise zu einem hochexplosiven Gebräu wieder zusammengemischt. Dass die Band einen sensationellen Ruf als Live-Band geniesst, glaubt man sofort.

Pete 01/14

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HDQ
Lost in Translation LP (Boss Tuneage/Rookie Records)

Der Gitarren-Sound kommt einem doch bekannt vor: Ja, Gitarrist Dickie Hammond, der den Sound von Leatherface doch prägend mitbestimmt hat, ist Kopf dieser Band aus Sunderland/England, hat zumindest 3/4 Song-Credits. Der Sound der Band, nicht zuletzt durch den Gesang, hört sich für mich, wie soll ich sagen, "amerikanischer" an, also eher von Dag Nasty oder Descendents beeinflusst. 23 Jahre nach ihrer letzten Scheibe ein sehr hörenwertes Comeback. Bei Leatherface weiß man ja auch nie, ob sie gerade "on" oder "off" sind. HDQ sind aber wegen ihres eigenständigen Sounds nicht nur ein Ersatz. Kommt als farbiges Vinyl mit Download-Code.

Pete 12/13

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Gallon Drunk
The Road gets darker from here LP (Clouds Hill Records )

Hmm, Gallon Drunk. Die haben als erste englische Band vor ca. 20 Jahren im JIB/Münster auf einer unserer Warehouse-Partys gespielt. Ich kann mich ehrlich gesagt an das Konzert gar nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall fanden die Damen im Organisations-Team die Band besonders gut, und das hatte nicht nur musikalische Gründe. Heute ist die Band bekanntlich das Ding von Mastermind James Johnston. Der Rest von früher treibt als The Flaming Stars sein Unwesen. JJ hat eine zeitlang bei den Bad Seeds gespielt, was nach Würdigung seines Werkes nicht besonders überrascht. Die aktuelle 8-Track-Platte klingt so, als hätte sich Nick Cave nie die Drogen abgewöhnt, zumindest nicht die Sauferei. Der Sound kommt auf ene Art trashig-blusig daher, aber nicht mit dem Pathos von Blues Explosion. Besonders geil finde ich den Schlagzeugsound, hört sich so an, als wenn der Drummer auf Stahlfässern rumhaut. Zeitlose Musik! Kommt als Vinyl mit Download-Code und CD.

Pete 09/12

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Gaslight Anthem
Handwritten LP (Mercury )

Die erste Gaslight Anthem Platte von 2007 hatte mich richtig geflasht. Ungestümer Pop-Punk mit großen Melodien, Songs, die hängenblieben. Mit dem 2. Album "The 59 Sound" haben sie dann ihr Meisterwerk abgeliefert, Springsteen ließ grüßen, das richtige Maß an Mainstream ließ die Lieder sich auf den Punkt entwickeln: Songs für die Ewigkeit. Ich wünschte mir schon, der Titeltrack liefe bei meiner Beerdigung, das heißt schon was. Als sie tatsächlich den immer wieder als Vergleich herangezogenen Meister Bruce getroffen hatten, sogar mit ihm performt hatten, ging es meiner bescheidenen Meinung bergab: Das 3. Album klang mir schon zu sehr vom Reißbrett - die, sagen wir mal, "Springsteen-Elemente" wurden zu meinem Bedauern zu ungunsten des Punkrock-Geistes ausgebaut. "American Slang" wurde auf 1Live gespielt, meistens kein gutes Zeichen! Hier und jetzt klingen sie für mich fast nur noch wie FM-friendly ROCK! Auf dem ersten Stück der 2. Seite versucht Brian Fallon zu singen wie Roger Chapman oder ein anderer Rockpalast-Barde aus den frühen 80ern (Mir fällt gerade kein Name ein) - ich frage mich, ob er das ernst meint, kann aber bei der Textanalyse keine Anzeichen von Verarsche feststellen. Wahrscheinlich ist das lediglich ein Zeichen, dass er, wie woanders angekündigt, einfach auf die große Bühne will und dazu mal 20 Jahre überspringen möchte! Das finde ich: etwas peinlich. Das ungenierte Losgepresche der ersten Alben fehlt mir. Bei den ersten 2 Songs wird noch etwas Gas gegeben, für die Überholspur reicht´s aber nie. Ich kann mir die Band nicht mehr im Hinterzimmer einer Dönerbude vorstellen, wie sie vor wenigen Jahren noch hier in Münster gerockt haben. Übel hängen bleibt bei mir immer noch die Kreationismus-Geschichte, wobei man fairerweise zugeben muss, dass die Band ihre Überzeugungen bei der Platte nicht raushängen läßt. (Außer bei den Grüßen an The Lord J.C.). Wüßte man es nicht durch die szene-bekannte Presse, käme man nicht zwingend drauf. Letztenendes kann ja jeder denken, was er will. Also zusammengefasst: Okayes Rockalbum im konservativen Sinne, aber aufgrund der "Great Expectations" (haha) eine Enttäuschung für mich. Vielleicht, vielleicht, ist es ja eine von den Platten, die man hundertmal gehört haben muss, um die wahre Größe zu erkennen. Ich fürchte, dass wird nicht der Fall sein. Kommt mit Download-Code.

Pete 08/12

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Garbage
Not your kind of people DoLP (Stun Volume/V2 )

In den Neunzigern fande ich Garbage cool, weil ich deren Mucke für coole Tanzmusik hielt. Man wollte schließlich auch mal mit nem Babe auf die Tanzfläche und nicht immer nur mit besoffenen Garage-Punks zu den Headcoats rumpogen. Außer dem war natürlich Sängerin Shirley Manson der Traum eines jeden Indie-Pupsers! Nun sind sie nach ewigen Zeiten zurück und haben ihr Konzept kaum geändert. Der erste Track gibt schon gleich den Indie-Disco-Stomper und kommt wie ne härtere Depeche-Mode Nummer rüber, die von der Shirley M. die besondere Note erhält. Strenge und Sanftheit der Vokalistin im Wechsel machen den Reiz aus. Die Platte ist natürlich klar ein Nostalgie-Album, gute Popmusik aus der Zeit der Jahrtausendwende. Weiß auch noch nicht, ob´s hängenbleibt.

Pete 07/12

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The Gaslight Anthem
The ´59 Sound 7"(Side One Dummy Records)

Nachdem der Titelsong des aktuellen Albums von everbody´s Indie Darlings schon in anderer Kombination als Single veröffentlicht wurde, versucht man nun dem Fan nochmal die Kröten aus der Tasche zu ziehen, in dem man auf die B-Seite eine Live Cover-Version packt. Es handelt sich hier um "State of Love and Trust" von Pearl Jam. Ich muss gestehenn, dass ich PJ eher scheiße finde, aber ihr Song vom Soundtrack des Films "Singles (Kotz!) ist wirklich eine sehr sehr coole, sagen wir mal "Emo"-Nummer. Daher können the GA mit meinen 6 Euro, die ich für diese 7" in clear Vinyl geblecht habe, auch machen, was sie wollen.

Pete 08/09

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Heavy Trash
Going way out with… LP (Crunchy Frog Recordings)
Die 2. Platte des Projektes von Jon Spencer (Blues Explosion) und Matt Verta-Ray (Speedball Baby). Musikalische Unterstützung findet das Duo u.a. von den Sadies und Kim Kix (schöner Billy-Slap-Bass!) von den schon im Rockass gewürdigten Powersolo aus Dänemark. Wurde auf dem ersten Album eher der Country - Seite des musikalischen Erbes Amerikas gehuldigt, rückt nun Rockabilly in den Focus der Heavy Trash-Behandlung. Bei "Projekten" kommt ja schon mal halbherziger Scheiß oder eine Art Verarsche raus, aber hier hat man das Gefühl, dass eine Rockabilly-Platte mit ganzem Herzen aufgenommen wurde. Allerdings: Einer Jon Spencer Platte hört man immer an, dass es sich um eine Jon Spencer Platte handelt! Dieses gewisse Etwas kann einen natürlich abschrecken, oder wie für mich, die ganze Sache noch interessanter machen.
Pete (12/07)
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The Ghetto Ways
Party Down 7" (Wicked Singles Rec.)
Die GW melden sich mit einer 4-Track Single. Im üblichen Low- bis Mid- Fi Style vom Bassisten Shane produziert gibt es einen Nachschlag zum letzten Album mit Garagen-Soul-Punk voller Energie und Leidenschaft. Das ganze ist in eine besprühte Papiertüte verpackt und lässt die Vorfreude auf die nächste Tour der dynamische New Yorker im Oktober nochmals wachsen. Pete
Pete
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Hellpetrol
- can give you a hard time 7"(My Ruin)
Dieser Höllentreibstoff wird in Düsseldorf gebraut und zwar aus allerbesten Zutaten der 2-3 Akkorde Szene á la Ramones, Queers, Grizzly Adams Band. Oft kriegt man ja Allerwelts- Elaborate in die Hände, aber bei dieser 4 Song Mini-Pladde mit Liedern über Surfen, Saufen und Autofahren kommt "der gewisse Kick". Man darf gespannt sein, ob live oder auf Tonträger über längere Strecke das Niveau der Songs gehalten werden kann.
Pete
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Hot Water Music
Caution LP (No Idea)
Ja, jetzt werden sie richtig groß bei der Punkrockfabrik aus L.A. (CD kam raus bei Epitaph). Die Produktion klingt schon leicht „glatter“ und „hitiger“ als bei den Vorgängerwerken, aber da möchte ich den tourwütigen Floridianern keinen Strick draus drehen. Die Songs werden immer besser, auf diese wirklich mitreißende LP können sich Emo-Pupser und Punkrocker einigen. Wer die letzten beiden Scheiben besitzt, sollte auf keinen Fall zögern, zuzuschlagen.
Pete
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Interpol
Unknown Pleasure LP (Fanclub)
Für die Garagenpunk-Polizei ist diese Band wohl zu arty, ich als alter Joy Division Fan kann diese Band aus NYC City nicht ignorieren, weil einfach die Musik zu sehr packend ist. Eric Davidson von den New Bomb Turks findet diese Band übrigens auch klasse! Seitdem ich Interpol kenne, traue ich mich mal wieder, auf Flohmärkten in Plattenkisten zu schauen, die mit "Wave" gekennzeichnet sind. Auf dem Wege habe ich kürzlich ein paar Lücken in meiner Siouxsie and the Banshees Sammlung geschlossen. Aber zurück zum Thema: Auf Unknown Pleasures, die im Übrigen von den Machern Ian Curtis gewidmet ist, sind einige Demo-, Special Mix und Live- Sachen in guter Soundqualität versammelt, wenig ganz Unbekanntes, so dass dieser Bootleg, wie die allermeisten auch, nur Fans ans Herz gelegt werden muss. Im Moment macht die Band ja eine kreative Pause und es wird noch mindestens ein Jahr dauern, bis es neues offizielles Material gibt.
Pete
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Harlan T. Bobo
Too Much Love LP (Goner)
Jetzt, wo das Memphis - Label Goner das Soloalbum des VivaL'americanDeathRay- Bassisten Harlan T. Bobo (Ouha, mit dem Namen hatte der Arme sicher keinen leichten Stand als Kind...) auch auf Vinyl gehauen hat, habe ich ja glatt noch mal die Gelegenheit, es allen ans Herz zu legen, falls vorhanden. Das ist dann allerdings auch Vorraussetzung, denn entgegen aller Goner und VADRM Rock'n'Roll- Referenzen hat Mr. Bobo ein unglaublich weiches, warmes und rundes Album eingespielt, das vermutlich sowohl den glücklich als auch den unglücklich Verliebten und Einsamen ein nettes Kissen sein kann. Trotzdem hört man in jeder Sekunde den Memphis Nukleus aus Soul, Country und R'n'R heraus, nur hat diese Platte keine Angst, absolut langsam, leise, sensibel und komplett uncrazy zu sein, sondern eher ein Soundtrack zu vertrackten Beziehungen, oder eben zu gar keinen. Was nicht funktionieren würde, wenn H.T.B. nicht sämtliche lonesome and heartbroken Musikklischees kompetent zu umschiffen wüsste, um stattdessen wirklich eigene Geschichten zu erzählen. Natürlich können da, wie beim Titelsong auch schon mal Hirn und Temprament mit einem durchgehen (in einem psychotisch rausgeschrienen Tango/ Walzer), der Großteil des Albums trägt einen aber ganz alleine auf einem samtigen Orgel und Gitarrenteppich vor sich her. Zum Glück nie richtig Selbstmord anpeilend, immer mit einem hoffnungsvollen Ton.
Duniel
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The Ghetto Ways
Solid Brown LP (Alien Snatch)
Lange habe ich mich schon nicht mehr auf eine Platte so sehr gefreut wie auf die neue Ghetto Ways. Vorabkopien gab es keine, aber irgendwann hatte ich "Solid Brown" dann doch in der Post. Ausgepackt, betrachtet, für schön befunden und gewundert: mal gerade gut 25 Minuten, heißt 12 zwölf Songs. 2 Coverversionen ("Home in your Heart" von Solomone Burke und "Are You Ready" von Thin Lizzy), dazu "Die 4 You" vom ersten Album noch einmal neu eingespielt. Da sind Shane, Harry und Jenna wohl eher faul gewesen in den letzten 2 Jahren. Dann aber erstmal angehört und festgestellt, es ist wie beim Debut. Es braucht ein paar Durchläufe und die Platte wächst. Mindestens drei große Hits ("Boys Dollars Bars", "Ain't goin Home" und "The Na Na"). Zum letztgenannten Song gibt es übrigens ein sehr schönes Video (unbedingt bei www.ghettoways.com downloaden). Neben dem ureigenen, schrammeligen Garagesound der ersten Platte, hört man auf "Solid Brown" auch andere Einflüsse. "Aint Goin Home" klingt zwischenzeitig regelrecht StonerRock mäßig und "Bet on Black" rockt verdammt straight. Trotz alledem eine Platte wie aus einem Guss. Festzuhalten bleibt, dass es aktuell kaum eine Band gibt, der es gelingt, mit primitivem, völlig übersteuertem Garage Rock'n'Roll derart hitkompatibel zu sein. Die Melodie von etwa "Boys Dollars Bars" bekommt ihr garantiert tagelang nicht aus dem Kopf. Versprochen.
Chris
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Hidden Charms
s/t 7" (Kleingeld)
Eine nette Tradition, eine 7" nicht nur mit 2 Tracks zu bespielen, sondern gleich 6 Songs drauf zu packen (auch wenn diese nicht über 2 Minuten gehen!). Das hier klingt, als wären Teengenerate wiederauferstanden und hätten in der Rock´n´Roll Hölle sämtliche Releases auf In The Red inhaliert. Schneller, kompromissloser Rock´n´Roll in 4 Spur Qualität.
Pete