30.12.2009
2009 habe ich, der ansonsten, egal wer gerade seine Gitarren auspackte,
2x wöchentlich das Gleis 22 zwecks Live-Musik-Beschallung besuchte,
bedingt durch die Folgen meiner reproduktiven Bemühungen nur jämmerliche
5 Konzerte besuchen können. Fast alle waren aber super. Den Auftritt
von Social Distortion habe ich schon eingehend
besprochen: Großes Tennis, aber ich denke, den Höhepunkt dieser
Band haben wir tendenziell links ausgerichtete
Jugend- bzw. Umweltorganisationen ist. Schalltechnisch ist die Lage
etwas ungünstig, zumindest für die zahlreichen Anwohner des dicht
besiedelten Wohnviertels. Um 22.00h sollte also Schicht sein. Der
Konzertabend wurde folglich früh von Pascal Briggs
eröffnet, der vom Oi-Punkrocker (Vexation) zum Alternative-Country-Folk-Barden
gewandelt auf der Akustik-Gitarre Songs seines neuen Albums plus
Cover von Townes von Zandt und Joe Strummer zum besten gab. Hört
sich etwas bescheuert an, war aber sehr stimmungsvoll. TVS, der
Sänger der legendären Adverts, wurde bei seiner nachfolgender Performance
perkussorisch (perkutorisch?) unterstützt von Vom Ritchie, der ja
bekanntlich im Hauptberuf bei den Hosen trommelt. Das Publikum im
gut gefüllten Etablissement war ziemlich gemischt, vom 14-jährigen
DTH- T-Shirt-Träger bis zum Ü 50 Alt-Punk (z.B. Fabsi of Mimmis-Fame),
was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Die Hits der letzten
30 Jahre wurden über weite Teile durch das textsichere Auditorium
mitgesungen und auch dadurch, dass es keine Bühne gab, war es ein
richtig heimeliges Happening.
Die Show von ...and also the Trees im Oktober war
auch was besonderes. Die Brit-Wave-Popper waren zum Auftakt-Gig
ihrer Akustik-Tour im Gleis 22 angetreten. Ruhe war angesagt, keine
Fotos, keine Getränke an der Bar während der Show, hmm! Letzteres
passte mir an einem Samstagabend schon mal gar nicht in den Kram.
Das Ganze nahm schon gottesdienst-ähnliche Züge an. Nach einer Stunde
war´s mir dann zu viel des Guten, ich brauchte Bier und Gespräche,
was ich vor der Tür des Venues reichlich vorfand. Vielleicht kommt
ja im Winter mal die Stimmung für eines der alten Alben...
Der letzte Gig des Jahres für mich war der von den Adicts
Anfang Dezember im neuen FZW zu Dortmund. Im Vorprogramm spielten
2nd District, die o.k. waren, aber an einem Dienstagabend
auch auf ein, optimistisch ausgedrückt, neutrales Publikum antrafen,
so dass keine Brüllerstimmung zu erwarten war. Dann der Hauptact
aus England, überraschenderweise mein erstes Konzert der Droog-Punks,
obwohl sie ja in letzter Zeit häufiger durch die Lande zogen. Vom
ersten Stück an, „Joker in the Pack“, wurde gleich eine coole Show
abgezogen, vom Konfettiregen bis zur verschiedenen Verkleidungen
des Sängers Monkey, der für mich ab jetzt den Titel „Freddie Mercury
of Punk“ trägt. Man muss der Band zugute halte, dass sie im Gegensatz
zu manch anderer Kapelle im Laufe der mittlerweile vielen Jahre
immer recht akzeptable Tonträger veröffentlicht haben, auch zu Zeiten
(Neunziger!), wo wirklich keiner was von den Adicts wissen wollte.
So präsentierten sie nicht nur die Hits ihrer ersten beiden „klassischen“
Punk-LPs, sondern auch Songs von den anderen Scheiben. Auch hier
generationenübergreifendes Publikum mit für einen Dienstag abend
sehr okayer Stimmung. Ich werde meine Adicts – Alben in Erinnerung
an diesen Konzertabend also weiter mit viel Freude zuhause hören
können!
So, das war´s für dieses Jahr. Rock on und guten Rutsch! Die beste
Scheibe 2009? Weiß nicht, es gab keine wirklich geile Platte dieses
Jahr! Oder? Cheers, Pete Rockass...
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20.12.2009
Empfehlungen von der Konzert-Front: Im Jänner, am Dienstag den 5.,
also an Olli T.s Geburtstag um genau zu sein, spielen erneut die
Zeros im Gleis 22. Bereits vor ein paar Jahren
erfreuten sie die 7Ts Punk-Fans hierzulande mit einer grandiosen
Tour. Damals waren übrigens meine Kumpels von Barn Pain im Vorprogramm.
Ach nein, die haben ja vor El Vez gespielt. Letzterer ist natürlich
auch wieder als Gitarrist dabei. Um El Vez, alias Robert Lopez,
als Solo-Künstler ist es relativ ruhig geworden, fällt mir dabei
gerade auf. Vielleicht läuft´s ja in seiner Heimat besser. Muss
ihn mal fragen. Die Zeros - die „Mexican Ramones“ - sind natürlich
einer der coolen Kalifornien – Bands der ersten Stunde, man muss
sich dabei bewusst sein, dass ihr Ruhm auf einem guten Dutzend Songs
beruht. Zu Lebzeiten hat die Truppe gerade mal 3 Singles veröffentlicht.
Wenn man bösartig wäre, könnte man sie mit Izzy, Ditchy, Mitch &
Titch oder wie diese Oldie-Kapellen, die seit Jahrzehnten durch
Vorort-Stadthallen tingeln, auch heißen mögen, in einen Topf werfen.
Aber was soll´s, wenn mal kritisch die Konzertkolumnen der einschlägigen
Magazine checkt, taucht jenes Oldie-Phänomen bei einer ganzen Menge
Punkrockbands auf. So f*#k it, gute Songs bleiben gute Songs und
wer wollte schon andauernd Innovation! Hingehen, Abrocken, Wohlfühlen.
Zuletzt gekauft: Chuck Ragan - Gold Country LP; The Clash - Last
Gang in Town LP Bootleg; Gaslight Anthem - Sink or swim LP,
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06.12.2009
Schon immer hat er es angedroht, jetzt wurde es online publiziert:
Die Record Riot Konzertreihe im Gleis 22/Münster
wird vom Veranstalter Markus Schmauk zum Frühjahr 2010 möglicherweise
eingestellt. Die Info stammt von der Ox-Homepage, wobei eine private
Email von Markus ohne Rücksprache dort als Nachricht verbraten
wurde. Der Grund für das mögliche Ende: Mangelndes Zuschauerinteresse.
Die Shows seien nach der Sommerpause einfach zu mies besucht worden,
dauerndes Minus nicht mehr tolerabel. Schade, schade! Mit den Zeros
und King Khan sind bis zum prophezeiten Ende ja
noch 2 potentielle Publikumsmagneten dabei, vielleicht überlegt
es Markus sich ja noch mal. Bitte! Ich komm´auch mal wieder!
Zuletzt gekauft: Slaughter and the Dogs - Where have all the bootboys
gone 12"; Vibrators - Baby Baby 7", Yobs - Yobs on 45
7",
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08.11.2009
Neues von der Fanzine-Front: Demnächst soll es ein Fanzinetreffen
geben, ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben, organisiert
wird das ganze vom Trust, Three Chords und Plastic Bomb im Rahmen
der Heartcoretage, im AJZ Bahndamm in Wermelskirchen
bei Köln. Das Ganze war bereits für Juni 2009 geplant, ist seinerzeit
aber leider ausgefallen. Check it: myspace.com/fanzinetreffen, www.heartcoretage.de
Demnächst am heißumkämpften Musik-Printmedien Markt: Corporate
Rock Knockout, ein Fanzine herausgegeben von Bernd Fischer,
seines Zeichens Ox-Autor, Konzert-Mogul des Emslandes, Punkrock-Fanatic.
Das Heft im A4 Format soll mit Single kommen und läuft bei der Premiere
in Zusammenarbeit mit P-Trash! Angekündigt wurde weiterhin ein ordentlicher
Druck, es soll kein flatteriges Ding aus'm Copy-Shop werden (wobei
ich das nicht dramatisch fände) in Deutsch/Englisch. Premiere wird
so um den Jahreswechsel sein. Watch out - CRK is coming! Marschrichtung:
klassischer Punkrock, Garage, Trash, Early-HC (halt auch alles was
der Editor an Musik im Ox abgedeckt hat).
Zuletzt gekauft: Nick Cave and the bad Seeds - Your funeral
my trial Do 12"; Elvis Presley - Good luck Charm 7", Can´t
help faling in love 7", Surrender 7"
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16.09.2009
So, zurück aus dem Urlaub an der Ostsee. Mein Tipp an alle Rocker
mit Kindern: Erst in Urlaub fahren, wenn der jüngste mindestens
drei ist. Alles andere ist mehr Stress als arbeiten gehen. Einer
hat immer was, und wenn´s die Gemahlin ist. Dennoch kann ich auch
Positives berichten: ich habe einen netten Plattenladen in Lübeck entdeckt
(„Wo anders“, heißt wirklich so, alles weitere findet sich über
Google), wo ich das erste Album der Jeff Dahl Group
„Vomit wet kiss“ für 8.- Euro erstand. Kein Urlaub ohne Plattenladenbesuch
- hat auch diesmal wieder geklappt!
Eine weitere Entdeckung im Urlaub, diesmal beim abendlichen Surfen
mit meinem neuen iphone, war die virtuelle Wiederauferstehung eines
meiner Lieblings-Fanzines aus den Achtziger Jahren: Ich
und mein Staubsauger. Das Heft aus Berlin, das es zwischen
1986 und ´88 immerhin auf 25 Ausgaben und bis ins Fernsehen schaffte,
hatte, wie der Name schon erahnen lässt, ein Faible für schrägen
Humor. Gerne wird darauf abgehoben, dass Max Goldt zu den Schreiberlingen
gehörte, die Beiträge der anderen Autoren und die schrägen Comics
waren aber nicht weniger amüsant. Seht selbst oder lasst Euch zurück
in Eure Jugend versetzten unter: www. staubsauger.gesindel.org
Endlich naht das Ende des Sommers, das stupide Rumliegen und Besaufen
am Kanal ist vorbei (nächstes Jahr sowieso, denn dann gibt es in
Münster keinen Kanal mehr! Nur noch eine 10 km lange Baustelle!)
Man kann sich auch mal wieder in einen dunklen Konzertsaal zurückziehen.
Für mich als konservativen Punkrocker sind die Highlights in Münster dünn gesät,
aber ich sehe mich auch nicht mehr als Referenz (so wie früher).
Auf And also the Trees freue ich mich zum Beispiel.
Ach, die Achtziger, welch zwiespältige Dekade... . Auf jeden Fall
ist die Rec. Riot Abteilung der Seite mal wieder auf dem neuesten
Stand gebracht.
Zuletzt gekauft: Jeff Dahl Group - Vomit Wet Kiss LP; Big Chief
- Time, Dirt, Money 7"; Milton Fisher - Folk on in this acidhouse
7"; Hank Williams The Dixie Cannonball 4 LP-Box: I saw the light, Honky Tonkin´,
Sing me a blue song, Ramblin´man; Reigning Sound - Break up,
break down LP; Sweet Soul Music 1965 CD (Bear family)
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22.08.2009
Nicht mehr ganz so shit-hot ist die Nachricht, dass Muff
Putter zum Ende des Jahres die Segel streichen (ich habe
es aus den Westfälischen Nachrichten erfahren), nun allerdings
steht der Termin für ihr letztes Konzert fest: Am 12.12.2009
wird der Schlussakkord in der Sputnikhalle am Hawerkamp erklingen.
Was ich am Line-up dieses historischen Konzertabends ganz besonders
bemerkenswert finde, ist, dass als Support neben Chris Wollard
und seiner Band auch die von mir sehr geschätzten Drag
the River spielen. Hier sind Chad Price und Jon Snodgrass
von All und Armchair Martians am Start. Weitere Lobhudeleien zu
dieser fantastischen alt.- Country-Band unter "Reviews".
Die Euro-Tour-Dates von DtR stehen noch nicht mal auf deren Homepage.
Also, ein Grund mehr, hinzugehen, wenn M.P. den Hammer fallen lassen.
Der Kartenvorverkauf hat begonnen, die Tickets werden wohl schnell
weggehen. Der Schlagzeuger Brami hat übrigens einen Fensterputz-Service
und wird demnächst bei uns zu Hause tätig sein. Der erste
Fensterputzer, von dem ich Platten im Regal habe. Ich überlege
schon, dafür einen Tag Urlaub zu nehmen. Später mehr dazu.
Wer zum T.V. Smith Konzert möchte, muss über
die Seite clubcourage.de vorab Karten ordern. Kosten: 6.-€/Nase
Zuletzt gekauft: Morrisey - Years of refusal LP; M.O.T.O. - Single
files DoLP
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30.07.2009
Am Do. 17.09. findet in Münster ein feines Akustik-Konzert
statt. Im Club Courage, einem kleinen Hinterhof-Club in der Friedensstrasse,
spielt T.V. Smith, vielen als Frontmann der 77er
Punkband The Adverts bekannt. Ich habe ihn mal
im Vorprogramm der Boys gesehen und war beeindruckt,
wie intensiv Stücke wie "Bored Teenagers" auf der
Akustik - Gitarre klingen, wenn sie ein charismatischer Typ wie
TVS vorträgt. Auch die zahlreichen Solo-Platten sind aus meiner
Sicht uneingeschränkt empfehlenswert. Zu erwähnen ist
die LP "Best of TVS", bei der die Toten Hosen als Backing
Band die Hits von 1977 bis in die Neunziger spielen. Wirklich sehr
geile Platte, man sollte wegen DTH keine Abstoßungsreaktion
bekommen, die wissen schon Orginal-Punkrock zu schätzen, auch
wenn man das ihrem aktuellen Ergüssen nicht mehr direkt anhört.
Zuletzt gekauft: The Gaslight Anthem - The Senor and the Queen
10" (GA sind aktuell einfach die geilste Band!); Jon Snodgrass
- Visitor´s Band LP
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10.07.2009
Eric Davidson, seines Zeichens Frontmann der sehr
geschätzen
New Bomb Turks, ist nicht nur gerade
wieder mit seiner Band auf Tour in unseren Landen, sondern ist ja
hauptberuflich Free -Lance Writer mit Basis in Brooklyn/NYC. Aktuell
arbeitet er an einem Werk über Garagen-Punk der 90er, also
an einem Genre, an dem er massgeblich mitgewirkt hat. Wenn jemand
Flyer etc. aus der Zeit noch in seinen Archiven rumliegen hat, sollte
er diese auf einen Hi-res. Scanner legen und an rockass@web.de senden,
damit ich diese weiterleiten kann. Cheers, Mate! Bei der letzten
Tour konnte ich übrigens nicht zu einer ihrer raren Shows kommen,
weil meine Mutter ihren 60. Geburtstag feierte, jetzt kann ich nicht,
weil Frank D., of Gleis22-Booking-Fame heiratet. Arrgh! Na, ein
Trost ist, dass es nur noch 4 Tage bis zum
Gories/Oblivians
Konzert hier in MS - Rocktown ist. Knapp 200 Tics sind weg. es wird
also eng. See ya!
Zuletzt gekauft: Buzzcocks - www.buzzcocks.com live DoLP; Franz
Ferdinand - Walk away 7"; Rancid - Let the dominoes fall DoLP (ja,
ja!)
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24.06.2009
So, habe endlich das Schlafdefizit vom Ausflug zum
Social
Distortion-Konzert letzten Mittwoch nach Düsseldorf
abgearbeitet. Was ein grandioser Abend! 7000 Kehlen in der ausverkauften
Philipshalle singen"Sick Boy" - großes Tennis! Wer
hätte gedacht, das Social D. einen solchen Status erlangen?
Natürlich kommt jetzt wieder die Garagen-Punk-Polizei an und
fuchtelt mahnend mit dem erhobenen Finger vor meinem Gesicht, nein,
man kann keine Band gut finden, die mehr als 1000 Platten verkauft
und mehr als 100 Leute auf ihren Shows zieht, das hat doch nichts
mehr mit Punk zu tun! Ich dagegen sage, mittlerweile mit einer gehörigen
Portion Altersweisheit gesegnet: Haltet ein, ihr jungen Punkrock-Gutmenschen,
was ist dagegen einzuwenden, wenn ein Haufen Endvierziger mit ihrer
Musik den Lebensunterhalt verdient? Nichts, finde ich, auch wenn
sie und insbesondere natürlich der Frontmann ihren Lebensunterhalt
sogar sehr gut (incl. Autosammlung etc.) verdient. Immerhin waren
die Eintrittspreise mit 31 € für die Shows hierzulande
inkl. cooler Supportband moderat, es gibt manchen Gig im Gleis 22,
der 18 -19 Euro kostet. Für mich ist Social D. eine Band, die
zeigt, dass man als Punkrocker auch in Würde altern kann und
nicht mit ner Pulle Ja-Korn in der Fußgängerzone dahinvegetieren
muss. Mir ist natürlich auch klar, dass man sich auf so einer
Großveranstaltung ein bißchen "Punkrock-Theater"
mitkauft. Denoch finde ich bis dato alle S.D. Platten vollkommen
authentisch und unpeinlich und komme mir als Fan keinesfalls verarscht
vor. Vielleicht gibt es einfach einen Unterschied über den
Show-biz Gedanken dies- und jenseits des Atlantiks. Amerikanische
Bands von Ramones bis NoFx hätten größtenteils kein
Problem damit, mit ihrer Mucke Kohle zumachen. Man darf nur nicht
seine Wurzeln aus den Augen verlieren und so wie die "ganzkörpertätowierten
Authenzitäts-Simulanten" (Ox)
Rancid
seinen Fans CD-Packages für 150 $ verkaufen wollen. Das sollte
man Global Playern wie
U2 überlassen, Krise
im Musik-Biz hin oder her.
Zurück zum Thema: Dank pünktlicher Abreise und staufreier
Fahrt war unser Didi-Mobil schon um 19:00h auf dem Parkplatz des
Veranstaltungortes angekommen. So blieb jede Menge Zeit, um mit
allen möglichen Bekannten, die aus allen Himmelsrichtungen
angereist waren (z.B. ein kompletter Reisebus aus Bremen), zu quatschen
und ein paar Kaltgetränke einzunehmen. Die erste Band des Abends,
Black Sheep, haben sich die allermeisten gespart, sollte es sich
doch um eine angeblich gecastete Mädchen-Band aus Köln
handeln. Der Auftritt von Gaslight Anthem als 2.
Support stellte dann den ersten Höhepunkt des Abends dar. Man
gab den Indie-Bastard-Söhnen von Bruce immerhin 40 Minuten,
um die sich langsam füllende Halle ein wenig aufzuheizen. Unterbrochen
wurde die Show nur von einen Anruf von Mike Ness, der kurz über
den GA-Sänger Grüße ausrichten ließ. Ganz
verstanden habe ich diese Aktion auch nicht. Egal, auf jeden Fall
habe ich die Jungs aus Jersey das erste Mal live gesehen und finde
mich in meiner Meinung bestätigt, dass ihr Album "The
59 Sound" die Platte des letzten Jahres war. Nach
erfreulich kurzer Pause gingen dann um kurz vor 22.00h erneut die
Lichter der Halle aus und Mike Ness und seine Mannen enterten die
Bühne. Die ersten 4 Songs waren ein Feuerwerk schneller Nummern
aus der Frühphase, "The Creeps", "Another state
of mind","1945" und natürlich "Mommys little
Monster". Wahrscheinlich hätten die alten Säcke später
auch keine Kondition mehr für die schnellen Punk-Hits gehabt.
Dann folgte ein buntes Potpurri aus späteren Werken, "Highway
101", "Ring of fire" und u.a. das von mir wegen seiner
Dramatik geschätzte Bombaststück "Prison bound".
Nach schon einer Stunde hieß es dann erstmal "Thank you,
good night", was ich doch relativ frech fand. Die dann folgende
Zugabe inklusive "Story of my life" brachte die Gesamtspielzeit
dann immerhin auf gut 1 1/2 Stunden, was letztenendes o.k. war.
Zwei neue Stücke wurden zum besten gegeben, nämlich "Can´t
take it with you" und "Still alive", sowie eine aufgemöbelte
Version von "Can´t run no more", welches sie anno
1998 bei einer WDR Rocknacht schon mal an gleicher Stelle zum besten
gaben. Letzteres war ganz o.k., aber die beiden anderen Stücke
fand ich doch leider ziemlich schwach. "Can´t take..."
ist eine mid-tempo Boogie-Blues-Nummer und "Still alive"
ein Pop-Punk-Liedchen, wie man es heuer gelegentlich von skandinavischen
Interpreten in den Charts findet. Hmmm! Meine Skepsis wurde von
meinen Homies nicht geteilt, die alles "super" fanden.
Ich will auch nicht zu sehr meckern, alles in allem war es ein grandioser
Abend. Die Songauswahl war klasse, der neue Drummer haute ordentlich
auf die Pauke und auch Mike Ness schien gut gelaunt angesichts der
großen Anzahl seiner Bewunderer. Einziger Schwachpunkt war
die Tatsache, dass man nach der Show 45 Minuten auf dem Parkplatz
der Halle festsass, da es tatsächlich zur Strasse hin eine
Ampel gab, die um 0:30h nur eine Handvoll Autos pro Grünphase
rausließ. Zeit genug, ein paar Dosen Bier zu leeren, die schwadronierende
Händler für 2,50€ an durstige Kehlen ab Palette vertickten.
Das war dem Rauskommen am nächsten Morgen um 06:30h natürlich
nicht gerade förderlich, aber egal - Social D. kommen nur alle
paar Jahre in die Nähe.
Zuletzt gekauft: B-Trug, Lieber schwierig als schmierig – LP; Gun
Club - Walking with the beast 7", Misfits - Wolfsblood/Earth
AD, M.O.T.O. - Turn your head and Cough LP; Exploited - Dead Cities
7"; Buzzcocks - Jerk 7"
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18.03.2009
Yee-Haw, Freitag der 13. war mein Glückstag! Nicht nur dass der
glorreiche SC Preußen Münster 3 zu 2 gegen die unter der Anleitung
des Obersympathen Mario Basler spielende Eintracht Trier gewonnen
hat, nein, ich bin auch am selben Tag das 2. Mal Vater geworden:
Jan Bela heißt der jüngste Rocker in der Familie. Da gratulier ich
mir doch glatt selbst.
Wohl noch etwas zu früh kommt für JB wohl das (von hier aus) nächst
gelegene Konzert der verehrten
Social Distortion am
17. Juni in der Düsseldorfer Phillipshalle (VVK ca 30 €). Im
Vorprogramm sieht man
Gaslight Anthem, zumindest schon
mal besser als die blöden Backyard Babies von der letzten Tour.
G.A. haben vor 2 Jahren übrigens noch in der Dönerbude am Münsteraner
Bahnhof gespielt. So schnell kanns kommen mit dem Ruhm.
Interessant, aber aus ´ner anderen Ecke folgender Konzert-Tip für
Rock-City Münster: die ehemaligen Crypt Rec. Bands
Gories und
Oblivians
spielen am Dienstag, 14.07. im Gleis 22. Eine der wenigen Europa-Shows
überhaupt! Also: Vormerken, Hingehen, Familie alleine nach Gran
Canaria fliegen lassen! Es haben schon Typen aus Holland nach Karten
gefragt, als wirklich noch nix im Internet stand. Kann also voll
werden, trotz hochsommerlichen Termins. (VVK ca. 12 €)
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05.02.2009
"Hey, I´m on my way, on a journey out of this world." Lux
Interior ist tot. Er verstarb gestern 62-jährig an den Folgen eines
Herzleidens in Glendale/Ca. Damit tritt einer der großen Helden meiner Jugend ab.
Während meiner musikalischen Sozialisation so um das 16. Lebensjahr,
das ist also schon ein Vierteljahrhundert her, gab es 4 grundlegende
Pfeiler in meinem Musikuniversum: The Clash, Die Toten Hosen, Sex
Pistols und die Cramps! Gab es eine perfektere Verbindung
vom Rock´n´Roll der Fünfziger zum Rock´n´Roll der Siebziger, nämlich
Punkrock? Wer die Cramps einmal live gesehen hat, wird das nie vergessen!
Scheiße, ich bin echt berührt! Das coolste Paar des Rock ´n´Roll,
Poison Ivy und Lux Interior ist nun für immer auseinandergerissen.
Ich besitze ca. 25 Platten der Cramps, sie sind bestimmt die am
meisten gebootleggte Band der Welt. Am liebsten würde ich mich hinsetzten
und alle nacheinander bei ´ner Pulle Schluck und nem Kasten
Bier hören bis ich umfalle. Goodbye Lux, I love you!