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rockass-fanzine.com News

30.12.2009
2009 habe ich, der ansonsten, egal wer gerade seine Gitarren auspackte, 2x wöchentlich das Gleis 22 zwecks Live-Musik-Beschallung besuchte, bedingt durch die Folgen meiner reproduktiven Bemühungen nur jämmerliche 5 Konzerte besuchen können. Fast alle waren aber super. Den Auftritt von Social Distortion habe ich schon eingehend besprochen: Großes Tennis, aber ich denke, den Höhepunkt dieser Band haben wir tendenziell links ausgerichtete Jugend- bzw. Umweltorganisationen ist. Schalltechnisch ist die Lage etwas ungünstig, zumindest für die zahlreichen Anwohner des dicht besiedelten Wohnviertels. Um 22.00h sollte also Schicht sein. Der Konzertabend wurde folglich früh von Pascal Briggs eröffnet, der vom Oi-Punkrocker (Vexation) zum Alternative-Country-Folk-Barden gewandelt auf der Akustik-Gitarre Songs seines neuen Albums plus Cover von Townes von Zandt und Joe Strummer zum besten gab. Hört sich etwas bescheuert an, war aber sehr stimmungsvoll. TVS, der Sänger der legendären Adverts, wurde bei seiner nachfolgender Performance perkussorisch (perkutorisch?) unterstützt von Vom Ritchie, der ja bekanntlich im Hauptberuf bei den Hosen trommelt. Das Publikum im gut gefüllten Etablissement war ziemlich gemischt, vom 14-jährigen DTH- T-Shirt-Träger bis zum Ü 50 Alt-Punk (z.B. Fabsi of Mimmis-Fame), was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Die Hits der letzten 30 Jahre wurden über weite Teile durch das textsichere Auditorium mitgesungen und auch dadurch, dass es keine Bühne gab, war es ein richtig heimeliges Happening.
Die Show von ...and also the Trees im Oktober war auch was besonderes. Die Brit-Wave-Popper waren zum Auftakt-Gig ihrer Akustik-Tour im Gleis 22 angetreten. Ruhe war angesagt, keine Fotos, keine Getränke an der Bar während der Show, hmm! Letzteres passte mir an einem Samstagabend schon mal gar nicht in den Kram. Das Ganze nahm schon gottesdienst-ähnliche Züge an. Nach einer Stunde war´s mir dann zu viel des Guten, ich brauchte Bier und Gespräche, was ich vor der Tür des Venues reichlich vorfand. Vielleicht kommt ja im Winter mal die Stimmung für eines der alten Alben...
Der letzte Gig des Jahres für mich war der von den Adicts Anfang Dezember im neuen FZW zu Dortmund. Im Vorprogramm spielten 2nd District, die o.k. waren, aber an einem Dienstagabend auch auf ein, optimistisch ausgedrückt, neutrales Publikum antrafen, so dass keine Brüllerstimmung zu erwarten war. Dann der Hauptact aus England, überraschenderweise mein erstes Konzert der Droog-Punks, obwohl sie ja in letzter Zeit häufiger durch die Lande zogen. Vom ersten Stück an, „Joker in the Pack“, wurde gleich eine coole Show abgezogen, vom Konfettiregen bis zur verschiedenen Verkleidungen des Sängers Monkey, der für mich ab jetzt den Titel „Freddie Mercury of Punk“ trägt. Man muss der Band zugute halte, dass sie im Gegensatz zu manch anderer Kapelle im Laufe der mittlerweile vielen Jahre immer recht akzeptable Tonträger veröffentlicht haben, auch zu Zeiten (Neunziger!), wo wirklich keiner was von den Adicts wissen wollte. So präsentierten sie nicht nur die Hits ihrer ersten beiden „klassischen“ Punk-LPs, sondern auch Songs von den anderen Scheiben. Auch hier generationenübergreifendes Publikum mit für einen Dienstag abend sehr okayer Stimmung. Ich werde meine Adicts – Alben in Erinnerung an diesen Konzertabend also weiter mit viel Freude zuhause hören können!
So, das war´s für dieses Jahr. Rock on und guten Rutsch! Die beste Scheibe 2009? Weiß nicht, es gab keine wirklich geile Platte dieses Jahr! Oder? Cheers, Pete Rockass...

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20.12.2009
Empfehlungen von der Konzert-Front: Im Jänner, am Dienstag den 5., also an Olli T.s Geburtstag um genau zu sein, spielen erneut die Zeros im Gleis 22. Bereits vor ein paar Jahren erfreuten sie die 7Ts Punk-Fans hierzulande mit einer grandiosen Tour. Damals waren übrigens meine Kumpels von Barn Pain im Vorprogramm. Ach nein, die haben ja vor El Vez gespielt. Letzterer ist natürlich auch wieder als Gitarrist dabei. Um El Vez, alias Robert Lopez, als Solo-Künstler ist es relativ ruhig geworden, fällt mir dabei gerade auf. Vielleicht läuft´s ja in seiner Heimat besser. Muss ihn mal fragen. Die Zeros - die „Mexican Ramones“ - sind natürlich einer der coolen Kalifornien – Bands der ersten Stunde, man muss sich dabei bewusst sein, dass ihr Ruhm auf einem guten Dutzend Songs beruht. Zu Lebzeiten hat die Truppe gerade mal 3 Singles veröffentlicht. Wenn man bösartig wäre, könnte man sie mit Izzy, Ditchy, Mitch & Titch oder wie diese Oldie-Kapellen, die seit Jahrzehnten durch Vorort-Stadthallen tingeln, auch heißen mögen, in einen Topf werfen. Aber was soll´s, wenn mal kritisch die Konzertkolumnen der einschlägigen Magazine checkt, taucht jenes Oldie-Phänomen bei einer ganzen Menge Punkrockbands auf. So f*#k it, gute Songs bleiben gute Songs und wer wollte schon andauernd Innovation! Hingehen, Abrocken, Wohlfühlen.

Zuletzt gekauft: Chuck Ragan - Gold Country LP; The Clash - Last Gang in Town LP Bootleg; Gaslight Anthem - Sink or swim LP,

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06.12.2009
Schon immer hat er es angedroht, jetzt wurde es online publiziert: Die Record Riot Konzertreihe im Gleis 22/Münster wird vom Veranstalter Markus Schmauk zum Frühjahr 2010 möglicherweise eingestellt. Die Info stammt von der Ox-Homepage, wobei eine private Email von Markus ohne Rücksprache dort als Nachricht verbraten wurde. Der Grund für das mögliche Ende: Mangelndes Zuschauerinteresse. Die Shows seien nach der Sommerpause einfach zu mies besucht worden, dauerndes Minus nicht mehr tolerabel. Schade, schade! Mit den Zeros und King Khan sind bis zum prophezeiten Ende ja noch 2 potentielle Publikumsmagneten dabei, vielleicht überlegt es Markus sich ja noch mal. Bitte! Ich komm´auch mal wieder!

Zuletzt gekauft: Slaughter and the Dogs - Where have all the bootboys gone 12"; Vibrators - Baby Baby 7", Yobs - Yobs on 45 7",

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08.11.2009
Neues von der Fanzine-Front: Demnächst soll es ein Fanzinetreffen geben, ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben, organisiert wird das ganze vom Trust, Three Chords und Plastic Bomb im Rahmen der Heartcoretage, im AJZ Bahndamm in Wermelskirchen bei Köln. Das Ganze war bereits für Juni 2009 geplant, ist seinerzeit aber leider ausgefallen. Check it: myspace.com/fanzinetreffen, www.heartcoretage.de

Demnächst am heißumkämpften Musik-Printmedien Markt: Corporate Rock Knockout, ein Fanzine herausgegeben von Bernd Fischer, seines Zeichens Ox-Autor, Konzert-Mogul des Emslandes, Punkrock-Fanatic. Das Heft im A4 Format soll mit Single kommen und läuft bei der Premiere in Zusammenarbeit mit P-Trash! Angekündigt wurde weiterhin ein ordentlicher Druck, es soll kein flatteriges Ding aus'm Copy-Shop werden (wobei ich das nicht dramatisch fände) in Deutsch/Englisch. Premiere wird so um den Jahreswechsel sein. Watch out - CRK is coming! Marschrichtung: klassischer Punkrock, Garage, Trash, Early-HC (halt auch alles was der Editor an Musik im Ox abgedeckt hat).

Zuletzt gekauft: Nick Cave and the bad Seeds - Your funeral my trial Do 12"; Elvis Presley - Good luck Charm 7", Can´t help faling in love 7", Surrender 7"

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16.09.2009
So, zurück aus dem Urlaub an der Ostsee. Mein Tipp an alle Rocker mit Kindern: Erst in Urlaub fahren, wenn der jüngste mindestens drei ist. Alles andere ist mehr Stress als arbeiten gehen. Einer hat immer was, und wenn´s die Gemahlin ist. Dennoch kann ich auch Positives berichten: ich habe einen netten Plattenladen in Lübeck entdeckt („Wo anders“, heißt wirklich so, alles weitere findet sich über Google), wo ich das erste Album der Jeff Dahl Group „Vomit wet kiss“ für 8.- Euro erstand. Kein Urlaub ohne Plattenladenbesuch - hat auch diesmal wieder geklappt!

Eine weitere Entdeckung im Urlaub, diesmal beim abendlichen Surfen mit meinem neuen iphone, war die virtuelle Wiederauferstehung eines meiner Lieblings-Fanzines aus den Achtziger Jahren: Ich und mein Staubsauger. Das Heft aus Berlin, das es zwischen 1986 und ´88 immerhin auf 25 Ausgaben und bis ins Fernsehen schaffte, hatte, wie der Name schon erahnen lässt, ein Faible für schrägen Humor. Gerne wird darauf abgehoben, dass Max Goldt zu den Schreiberlingen gehörte, die Beiträge der anderen Autoren und die schrägen Comics waren aber nicht weniger amüsant. Seht selbst oder lasst Euch zurück in Eure Jugend versetzten unter: www. staubsauger.gesindel.org

Endlich naht das Ende des Sommers, das stupide Rumliegen und Besaufen am Kanal ist vorbei (nächstes Jahr sowieso, denn dann gibt es in Münster keinen Kanal mehr! Nur noch eine 10 km lange Baustelle!) Man kann sich auch mal wieder in einen dunklen Konzertsaal zurückziehen. Für mich als konservativen Punkrocker sind die Highlights in Münster dünn gesät, aber ich sehe mich auch nicht mehr als Referenz (so wie früher). Auf And also the Trees freue ich mich zum Beispiel. Ach, die Achtziger, welch zwiespältige Dekade... . Auf jeden Fall ist die Rec. Riot Abteilung der Seite mal wieder auf dem neuesten Stand gebracht.

Zuletzt gekauft: Jeff Dahl Group - Vomit Wet Kiss LP; Big Chief - Time, Dirt, Money 7"; Milton Fisher - Folk on in this acidhouse 7"; Hank Williams The Dixie Cannonball 4 LP-Box: I saw the light, Honky Tonkin´, Sing me a blue song, Ramblin´man; Reigning Sound - Break up, break down LP; Sweet Soul Music 1965 CD (Bear family)

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22.08.2009
Nicht mehr ganz so shit-hot ist die Nachricht, dass Muff Putter zum Ende des Jahres die Segel streichen (ich habe es aus den Westfälischen Nachrichten erfahren), nun allerdings steht der Termin für ihr letztes Konzert fest: Am 12.12.2009 wird der Schlussakkord in der Sputnikhalle am Hawerkamp erklingen. Was ich am Line-up dieses historischen Konzertabends ganz besonders bemerkenswert finde, ist, dass als Support neben Chris Wollard und seiner Band auch die von mir sehr geschätzten Drag the River spielen. Hier sind Chad Price und Jon Snodgrass von All und Armchair Martians am Start. Weitere Lobhudeleien zu dieser fantastischen alt.- Country-Band unter "Reviews". Die Euro-Tour-Dates von DtR stehen noch nicht mal auf deren Homepage. Also, ein Grund mehr, hinzugehen, wenn M.P. den Hammer fallen lassen. Der Kartenvorverkauf hat begonnen, die Tickets werden wohl schnell weggehen. Der Schlagzeuger Brami hat übrigens einen Fensterputz-Service und wird demnächst bei uns zu Hause tätig sein. Der erste Fensterputzer, von dem ich Platten im Regal habe. Ich überlege schon, dafür einen Tag Urlaub zu nehmen. Später mehr dazu.

Wer zum T.V. Smith Konzert möchte, muss über die Seite clubcourage.de vorab Karten ordern. Kosten: 6.-€/Nase

Zuletzt gekauft: Morrisey - Years of refusal LP; M.O.T.O. - Single files DoLP

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30.07.2009
Am Do. 17.09. findet in Münster ein feines Akustik-Konzert statt. Im Club Courage, einem kleinen Hinterhof-Club in der Friedensstrasse, spielt T.V. Smith, vielen als Frontmann der 77er Punkband The Adverts bekannt. Ich habe ihn mal im Vorprogramm der Boys gesehen und war beeindruckt, wie intensiv Stücke wie "Bored Teenagers" auf der Akustik - Gitarre klingen, wenn sie ein charismatischer Typ wie TVS vorträgt. Auch die zahlreichen Solo-Platten sind aus meiner Sicht uneingeschränkt empfehlenswert. Zu erwähnen ist die LP "Best of TVS", bei der die Toten Hosen als Backing Band die Hits von 1977 bis in die Neunziger spielen. Wirklich sehr geile Platte, man sollte wegen DTH keine Abstoßungsreaktion bekommen, die wissen schon Orginal-Punkrock zu schätzen, auch wenn man das ihrem aktuellen Ergüssen nicht mehr direkt anhört.

Zuletzt gekauft: The Gaslight Anthem - The Senor and the Queen 10" (GA sind aktuell einfach die geilste Band!); Jon Snodgrass - Visitor´s Band LP

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10.07.2009
Eric Davidson, seines Zeichens Frontmann der sehr geschätzen New Bomb Turks, ist nicht nur gerade wieder mit seiner Band auf Tour in unseren Landen, sondern ist ja hauptberuflich Free -Lance Writer mit Basis in Brooklyn/NYC. Aktuell arbeitet er an einem Werk über Garagen-Punk der 90er, also an einem Genre, an dem er massgeblich mitgewirkt hat. Wenn jemand Flyer etc. aus der Zeit noch in seinen Archiven rumliegen hat, sollte er diese auf einen Hi-res. Scanner legen und an rockass@web.de senden, damit ich diese weiterleiten kann. Cheers, Mate! Bei der letzten Tour konnte ich übrigens nicht zu einer ihrer raren Shows kommen, weil meine Mutter ihren 60. Geburtstag feierte, jetzt kann ich nicht, weil Frank D., of Gleis22-Booking-Fame heiratet. Arrgh! Na, ein Trost ist, dass es nur noch 4 Tage bis zum Gories/Oblivians Konzert hier in MS - Rocktown ist. Knapp 200 Tics sind weg. es wird also eng. See ya!

Zuletzt gekauft: Buzzcocks - www.buzzcocks.com live DoLP; Franz Ferdinand - Walk away 7"; Rancid - Let the dominoes fall DoLP (ja, ja!)

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24.06.2009
So, habe endlich das Schlafdefizit vom Ausflug zum Social Distortion-Konzert letzten Mittwoch nach Düsseldorf abgearbeitet. Was ein grandioser Abend! 7000 Kehlen in der ausverkauften Philipshalle singen"Sick Boy" - großes Tennis! Wer hätte gedacht, das Social D. einen solchen Status erlangen? Natürlich kommt jetzt wieder die Garagen-Punk-Polizei an und fuchtelt mahnend mit dem erhobenen Finger vor meinem Gesicht, nein, man kann keine Band gut finden, die mehr als 1000 Platten verkauft und mehr als 100 Leute auf ihren Shows zieht, das hat doch nichts mehr mit Punk zu tun! Ich dagegen sage, mittlerweile mit einer gehörigen Portion Altersweisheit gesegnet: Haltet ein, ihr jungen Punkrock-Gutmenschen, was ist dagegen einzuwenden, wenn ein Haufen Endvierziger mit ihrer Musik den Lebensunterhalt verdient? Nichts, finde ich, auch wenn sie und insbesondere natürlich der Frontmann ihren Lebensunterhalt sogar sehr gut (incl. Autosammlung etc.) verdient. Immerhin waren die Eintrittspreise mit 31 € für die Shows hierzulande inkl. cooler Supportband moderat, es gibt manchen Gig im Gleis 22, der 18 -19 Euro kostet. Für mich ist Social D. eine Band, die zeigt, dass man als Punkrocker auch in Würde altern kann und nicht mit ner Pulle Ja-Korn in der Fußgängerzone dahinvegetieren muss. Mir ist natürlich auch klar, dass man sich auf so einer Großveranstaltung ein bißchen "Punkrock-Theater" mitkauft. Denoch finde ich bis dato alle S.D. Platten vollkommen authentisch und unpeinlich und komme mir als Fan keinesfalls verarscht vor. Vielleicht gibt es einfach einen Unterschied über den Show-biz Gedanken dies- und jenseits des Atlantiks. Amerikanische Bands von Ramones bis NoFx hätten größtenteils kein Problem damit, mit ihrer Mucke Kohle zumachen. Man darf nur nicht seine Wurzeln aus den Augen verlieren und so wie die "ganzkörpertätowierten Authenzitäts-Simulanten" (Ox) Rancid seinen Fans CD-Packages für 150 $ verkaufen wollen. Das sollte man Global Playern wie U2 überlassen, Krise im Musik-Biz hin oder her.

Zurück zum Thema: Dank pünktlicher Abreise und staufreier Fahrt war unser Didi-Mobil schon um 19:00h auf dem Parkplatz des Veranstaltungortes angekommen. So blieb jede Menge Zeit, um mit allen möglichen Bekannten, die aus allen Himmelsrichtungen angereist waren (z.B. ein kompletter Reisebus aus Bremen), zu quatschen und ein paar Kaltgetränke einzunehmen. Die erste Band des Abends, Black Sheep, haben sich die allermeisten gespart, sollte es sich doch um eine angeblich gecastete Mädchen-Band aus Köln handeln. Der Auftritt von Gaslight Anthem als 2. Support stellte dann den ersten Höhepunkt des Abends dar. Man gab den Indie-Bastard-Söhnen von Bruce immerhin 40 Minuten, um die sich langsam füllende Halle ein wenig aufzuheizen. Unterbrochen wurde die Show nur von einen Anruf von Mike Ness, der kurz über den GA-Sänger Grüße ausrichten ließ. Ganz verstanden habe ich diese Aktion auch nicht. Egal, auf jeden Fall habe ich die Jungs aus Jersey das erste Mal live gesehen und finde mich in meiner Meinung bestätigt, dass ihr Album "The 59 Sound" die Platte des letzten Jahres war. Nach erfreulich kurzer Pause gingen dann um kurz vor 22.00h erneut die Lichter der Halle aus und Mike Ness und seine Mannen enterten die Bühne. Die ersten 4 Songs waren ein Feuerwerk schneller Nummern aus der Frühphase, "The Creeps", "Another state of mind","1945" und natürlich "Mommys little Monster". Wahrscheinlich hätten die alten Säcke später auch keine Kondition mehr für die schnellen Punk-Hits gehabt. Dann folgte ein buntes Potpurri aus späteren Werken, "Highway 101", "Ring of fire" und u.a. das von mir wegen seiner Dramatik geschätzte Bombaststück "Prison bound". Nach schon einer Stunde hieß es dann erstmal "Thank you, good night", was ich doch relativ frech fand. Die dann folgende Zugabe inklusive "Story of my life" brachte die Gesamtspielzeit dann immerhin auf gut 1 1/2 Stunden, was letztenendes o.k. war. Zwei neue Stücke wurden zum besten gegeben, nämlich "Can´t take it with you" und "Still alive", sowie eine aufgemöbelte Version von "Can´t run no more", welches sie anno 1998 bei einer WDR Rocknacht schon mal an gleicher Stelle zum besten gaben. Letzteres war ganz o.k., aber die beiden anderen Stücke fand ich doch leider ziemlich schwach. "Can´t take..." ist eine mid-tempo Boogie-Blues-Nummer und "Still alive" ein Pop-Punk-Liedchen, wie man es heuer gelegentlich von skandinavischen Interpreten in den Charts findet. Hmmm! Meine Skepsis wurde von meinen Homies nicht geteilt, die alles "super" fanden. Ich will auch nicht zu sehr meckern, alles in allem war es ein grandioser Abend. Die Songauswahl war klasse, der neue Drummer haute ordentlich auf die Pauke und auch Mike Ness schien gut gelaunt angesichts der großen Anzahl seiner Bewunderer. Einziger Schwachpunkt war die Tatsache, dass man nach der Show 45 Minuten auf dem Parkplatz der Halle festsass, da es tatsächlich zur Strasse hin eine Ampel gab, die um 0:30h nur eine Handvoll Autos pro Grünphase rausließ. Zeit genug, ein paar Dosen Bier zu leeren, die schwadronierende Händler für 2,50€ an durstige Kehlen ab Palette vertickten. Das war dem Rauskommen am nächsten Morgen um 06:30h natürlich nicht gerade förderlich, aber egal - Social D. kommen nur alle paar Jahre in die Nähe.

Zuletzt gekauft: B-Trug, Lieber schwierig als schmierig – LP; Gun Club - Walking with the beast 7", Misfits - Wolfsblood/Earth AD, M.O.T.O. - Turn your head and Cough LP; Exploited - Dead Cities 7"; Buzzcocks - Jerk 7"

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18.03.2009
Yee-Haw, Freitag der 13. war mein Glückstag! Nicht nur dass der glorreiche SC Preußen Münster 3 zu 2 gegen die unter der Anleitung des Obersympathen Mario Basler spielende Eintracht Trier gewonnen hat, nein, ich bin auch am selben Tag das 2. Mal Vater geworden: Jan Bela heißt der jüngste Rocker in der Familie. Da gratulier ich mir doch glatt selbst.

Wohl noch etwas zu früh kommt für JB wohl das (von hier aus) nächst gelegene Konzert der verehrten Social Distortion am 17. Juni in der Düsseldorfer Phillipshalle (VVK ca 30 €). Im Vorprogramm sieht man Gaslight Anthem, zumindest schon mal besser als die blöden Backyard Babies von der letzten Tour. G.A. haben vor 2 Jahren übrigens noch in der Dönerbude am Münsteraner Bahnhof gespielt. So schnell kanns kommen mit dem Ruhm.

Interessant, aber aus ´ner anderen Ecke folgender Konzert-Tip für Rock-City Münster: die ehemaligen Crypt Rec. Bands Gories und Oblivians spielen am Dienstag, 14.07. im Gleis 22. Eine der wenigen Europa-Shows überhaupt! Also: Vormerken, Hingehen, Familie alleine nach Gran Canaria fliegen lassen! Es haben schon Typen aus Holland nach Karten gefragt, als wirklich noch nix im Internet stand. Kann also voll werden, trotz hochsommerlichen Termins. (VVK ca. 12 €)
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05.02.2009
"Hey, I´m on my way, on a journey out of this world." Lux Interior ist tot. Er verstarb gestern 62-jährig an den Folgen eines Herzleidens in Glendale/Ca. Damit tritt einer der großen Helden meiner Jugend ab. Während meiner musikalischen Sozialisation so um das 16. Lebensjahr, das ist also schon ein Vierteljahrhundert her, gab es 4 grundlegende Pfeiler in meinem Musikuniversum: The Clash, Die Toten Hosen, Sex Pistols und die Cramps! Gab es eine perfektere Verbindung vom Rock´n´Roll der Fünfziger zum Rock´n´Roll der Siebziger, nämlich Punkrock? Wer die Cramps einmal live gesehen hat, wird das nie vergessen! Scheiße, ich bin echt berührt! Das coolste Paar des Rock ´n´Roll, Poison Ivy und Lux Interior ist nun für immer auseinandergerissen. Ich besitze ca. 25 Platten der Cramps, sie sind bestimmt die am meisten gebootleggte Band der Welt. Am liebsten würde ich mich hinsetzten und alle nacheinander bei ´ner Pulle Schluck und nem Kasten Bier hören bis ich umfalle. Goodbye Lux, I love you!



Rockass #8 - Coverartist: Duniel Niehaus
Rockass #7 (Dez. 05) - Coverartist: Bernd Fischer
Rockass #6 (Feb. 05) - Coverartist: Berti
Rockass #5 (Aug. 04) - Coverartist: Marcus Schäfer
Rockass #4 (Nov. 03) - Coverartist: Duniel Niehaus
Rockass #3 (März 03) - Coverartist: Andreas Michalke