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News > 2007
31.12.2007
Hallo, ich verabschiede mich aus dem zugegebenermaßen schlappen Rockassjahr mit den allerbesten Wünschen für das nächste, insbesondere mit der Hoffnung, dass punkrockmässig etwas mehr abgeht. Ich sehe da aber schwarz, im Gleis22 - Vorprogramm, das immerhin bis April geht, interessiert mich wenig, z.B: Rezillos oder Press Gang. Meine Lieblingsplatte 2007 war die neue Interpol, das beste Konzert die Rip Offs im Gleis. Bitte gebt mir nächstes Jahr eine Punkrockplatte, die mich ab dem 2. Stück nicht langweilt! Lieblingsfilme waren The Future is unwritten, Die Simpsons und American Gangster.
Es gibt ein paar Aktualisierungen bei den Reviews, demnächst auch mehr alter Scheiß unter Bands! Haut rein!
Zuletzt gekauft: Lurkers, Just 13 7", Chelsea, War across the nation 7", Ramones, Swallow my pride 7", Mittagspause, Punk macht dicken Arsch LP, Heavy Trash, going way out LP, Joy Division, Love will tear us apart 7" 1. Auflage
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19.11.2007
Nicht mehr ganz taufrisch ist ein Buch mit dem schönen Titel "Punkrock" von John Robb, das sich ganz überraschenderweise mit dem Thema Punkrock beschäftigt. Im Interview-Stil berichten Beteiligte aus der britischen Punkszene wie denn alles zustande kam, wie es war in den Jahren 76-77 und wie es nachfolgend zusammenfiel bzw. sich in New Wave, Post Punk, Oi und so weiter entwickelte. Das Konzept ist nicht neu, aber für Fans des Genres deswegen nicht minder spannend. Das kurze, heftige Leben der Sex Pistols ist ebenso wie das von The Clash in mehreren Metern Literatur auseinandergenommen und Tag für Tag analysiert worden, aber wer weiß schon wie die ersten Proben von Chelsea mit Gene October und Billy Idol abgelaufen sind? Robb, der selber bei den Membranes aktiv war, beleuchtet nämlich auch viele Bands der 2. Liga wie Stiff Little Fingers, Vice Squad, Rudi etc., was eigentlich noch viel aufregender ist, als das was Rotten und Co. im Lichte der Medien so angestellt haben. Kauft das Teil für 19,90 im Ventil Verlag.
Dazu passend ist mir per email eine Info über die aktuelle Tournee von Sham 69 ins Haus geflattert. Bei dieser Band zeigt sich die große Tragödie, was viele Reunions von Bands der ersten Stunde angeht. Mittlerweile hat die Gruppe, bzw. das einzig verbliebene Originalmitglied, Gitarrist Dave Parsons, den Sänger Jimmy Pursey rausgeworfen. Der Typ mag eine Katastrophe sein, das hat man schon aus anderen Quellen gehört, aber Sham ohne Pursey geht nun mal überhaupt nicht. Dann lieber in Würde Feierabend machen, als mit einer peinlichen Punkshow in Clubs vor 100 Leuten rumeiern. If the Punkrentners are united! Schaut Euch mal die Schlammschlacht im Internet bzw. bei myspace an. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll! Ich fand Sham mal echt super, jetzt nicht mehr so.
Zuletzt gekauft: Theatre of Hate: Nero 12", Die Ärzte: Jazz ist anders LP im Pizzakarton, Ramones: I wanna live 7", Stiff Little Fingers: Straw Dogs 7", John Spencer Blues Explosion: Jukebox Explosion LP, Queens of the Stoneage: Songs for the Deaf DoLP (endlich auf Vinyl gekriegt)
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06.10.2007
Was für ein formidabler Abend: Die Rip Offs aus San Francisco waren in der Stadt, genauer gesagt im Gleis 22. Schon seit einer halben Ewigkeit war die Show am 05. Oktober als einziges D-land Konzert der Budget-Rock Legende angekündigt und je näher das Date rückte, um so aufgeregter wurde Booker Markus S., der wohl nur mit einem Clubgig der Stones mit einer Setlist von, sagen wir, 1966, in seiner Record Riot Konzert-Reihe glücklicher gemacht werden konnte. Er reagierte äußerst dünnhäutig auf scherzhaft dahin getippte Mails, dass man lieber zum am gleichen Abend stattfindenden Konzert von Gorilla Biscuit im Skaters Palace gehen würde, da offensichtlich auch schon eine gewisse Menge Gage an die Mannen um Bandleader Greg Lowery zu entrichten war. Am Club an der Hafenstrasse führte an jenem Abend natürlich kein Weg vorbei, obwohl es einige Persönlichkeiten aus der "Garagenpunk-"Szene" " gab, die den Weg zu den Gorilla-Keksen aus New York vorzogen. Shame on you! Das Gleis war daher mit ca. 160 Gestalten ok. besucht und nicht wie befürchtet rappelvoll, auf rumgeschubst-werden, wenn ich es nicht will, habe ich in meinem Alter keinen Bock mehr. Im Skater´s sah das wohl anders aus, da drängten sich 800 Hardcore-Jünger, um sich mal wieder richtig frei zu moshen und die Turnschuhe in die Fresse zu drücken. Soll aber gut gewesen sein!
Die Hidden Charms aus unserer schönen Heimatstadt eröffneten den Abend und, obwohl ich sie mittlerweile schon oft gesehen habe (oder gerade deshalb), muss ich sagen - sie werden immer besser! Wenn ich mir (ok, der Vergleich hinkt ein wenig) eine uninspirierte Band wie die Hives anschauen, die 4 Jahre brauchen, um ein ideenloses Album, das wie Resteverwertung von vorhergehenden Platten klingt, rauszuwürgen, wo bleibt die Gerechtigkeit und schickt mal einen A&R von Sony o. ä. zu einem HC Konzert? Na, vielleicht ist es besser so, wie es ist.
Dann kamen die eigentlichen Helden auf die Bühne, 10 Jahre nach dem Split und immer noch in schwarz und immer noch die selben Strumpfhosengröße. Energiegeladen sprangen die 3 schwarzen Hüpfmännchen zu ihren Hits wie "Rip your Heart out", "She said yeah" usw. umher und fingen auch schon gleich nach dem 2. Stück an, das Publikum anzupöbeln: "german cunts" und so weiter; Greg Lowery, Bassist und Frontmann hat so was ja auch bei seinen anderen Bands drauf. So ging's dann während der nächsten Stunde hin und her, Bier Rotze und Unflätigkeiten von hier nach da und zurück. Erstaunlicherweisen blieben die Fäuste in den Taschen, die gute saubere Unterhaltung wurde nicht durch unpassende Gewalttätigkeiten getrübt. Die Band war dabei in fantastischer Spiellaune und trug ihre Werke, die der Nachwelt auf einer LP und einer Handvoll Singles erhalten sind, in dem Chaos aus Bier, Schleim und schwarzen Nylons druckvoll vor. Man muss erwähnen, dass Greg L. bei allen Auftritten vor und nach den Shows entgegen seines schlechten Rufes immer ein sehr netter und korrekter Typ ist. Auf der Bühne schätzt er dagegen die gepflegte Provokation; trotz der Dauerbeleidigungen an uns schwule Deutsche registrierte der gewiefte Punkkonzertgänger doch immer noch eine Art Augenzwinkern bei all dem Pöbeleien. So was ist mir immer noch lieber als irgendwelche Indie- Rockstars, die auf der Bühne den super-lieben Heini markieren und beim Club-Personal und Soundmann den Rockstar raushängen lassen, nur weil seine Scheiß - Band einmal in der Spex erwähnt wurde. Wie gesagt, ich mag es, wenn Entertainer auch mal härtere Interaktionen mit dem Publikum aufnehmen und nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen verkünden.
Glücklich fuhr ich also nach der Show nach Hause, voller Freude über das sichere Gefühl auch noch mit 40 Jahren noch ein Händchen für gute Unterhaltung zu haben. Mal sehen, was meine Kollegen am Montag über das Meat Loaf Konzert in Köln erzählen!
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30.08.2007
Sonderveranstaltung im Gleis 22: Relativ kurzfristig wurde Record Riot Promoter Markus Schmauk eine Promoveranstaltung zum Spielfilm "Schwarze Schafe" angeboten. So findet nun am Di. 11.09 eine Party zum Film statt, bei der nicht nur der Regisseur Oliver Rihs und Schauspieler Robert Stadlober zugegen sein sollen, sondern auch King Khan, der zum Soundtrack beigetragen hat, live onstage sein wird. Der relativ günstige Eintritt (6 Euro AK, mit Kinokarte für den Film 5 Euro) erklärt sich durch Gagensponsoring durch die Filmfirma. Filmstart ist ab 6.9.. Der Streifen läuft erst ab 18, weil er einige sehr krasse Szenen enthält. Stadlober und Co. haben ohne Gage gespielt und der Regisseur musste ohne Förderung auskommen. Dafür hat er jetzt einen Haufen Schulden, hoffentlich ist der Film ein Erfolg für ihn, und er kriegt die Kohle wieder rein.
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16.08.2007
Kommende Woche Samstag, 25.08., legt Pete Rockass aka Sneaky Pete zusammen mit DJ Legende Didi Tornado in der "Church of Tohuwabohu" in Köln/Luxemburger Str. ein paar heiße Scheiben auf den Plattenteller. Thema: Das beste aus 60 Jahren Rock´n´Roll; wer auf dieser Seite rumsurft, weiß was ihn musikalisch erwartet. Eintritt frei, alle kommen!
Hey, The Briefs spielen im Herbst im Gleis! Und die Bekloppten-Truppe Psychic TV um Genesis P. Oridge (ex Throbbing Gristle), das dürfte zumindest, äh, interessant werden.
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14.08.2007
So, der Sommer ist so gut wie gelaufen, Hochzeit vorbei und das Kind aus dem Gröbsten raus - so langsam kann es mal wieder was werden mit den Rockass-Aktivitäten!
2 Konzertdaten ragen aus dem Dschungel der Dates und Gigs heraus: Die Rip-offs scheinen doch noch mal Europa unsicher zu machen (05. Oktober auf einer Record Riot Show im Gleis 22/Münster) und - schon ganz bald! - die großartigen Parasites sind im Lande! Nikki Parasite hat sich ein paar Jungs rangeholt, unter anderem von den Sonic Dolls, und tourt in Europa. Da es ganz kurzfristig alles abgeht, werden noch Gigs gesucht, schaut auf myspace für mehr Details. Die nächsten Shows von Münster aus sind: 23. Aug./D´Dorf/Pretty vacant; 24.Aug./Osna/Bastard; 1.Sept/Solingen/Cobra.
The Clash und das Ende: Wie dem ein oder anderen bekannt sein dürfte, hat Joe Strummer seinen Kompagnon Mick Jones 1983 aus der Band geworfen und (Drummer Topper Headon war wegen Drugs schon länger out of order und wurde durch verschiedene Leihmusiker ersetzt) mit Nick Sheppard (Gitarre), Pete Howard (Drums) und Vince White (ebenfalls Gitarre) neue Leute (u.a. vorher bei den Cortinas) ins Boot geholt. Die Eindrücke von Letzterem sind in der aktuellen Ausgabe von "Mojo" in England zu lesen:
"Ich dachte Joe war der Anführer in der Band, aber dann verstand ich, dass es Bernie´s (Rhodes, Manager) Show war, nicht Joe´s. (...) Das Album ("Cut the crap") wurde ohne uns in München gemacht. Erst sollte es wie das erste Album werden, aber dann hat Joe alles an Bernie abgegeben. Als ich darauf spielen sollte, hat mir Bernie Note für Note gesagt, was ich zu spielen hatte. Es war wie ferngesteuerter Rock´n´Roll! Dann wurde uns das Album präsentiert. Ich mochte den Titel überhaupt nicht. Als ich es dann zuhause hörte, habe ich zuviel gekriegt. Die Prolo-Chöre, die Drum-Maschinen, der ganze Synthesizer -Scheiß. Ich dachte nur, oh mein Gott! Ich versuchte Joe zu erreichen, aber bekam keine Antwort. Dann gab es ein Treffen mit Bernie, wo er verkündete, dass er Paul (Simonon/Bass) als Sänger wollte. Paul kann nicht für Scheiße singen! Alles wurde total verrückt. Irgendwann sagte uns Joe in Pauls Haus dass es vorbei sei und er die alte Band wieder zusammen bringen wolle. Ich sollte eigentlich 30.000 Pfund kriegen, aber dann haben wir alle einen Tausender bekommen. (...) Ich habe aufgegeben, herauszufinden, was los war, ich wollte meinen Verstand nicht verlieren. It was a real mind fuck!"
Joe Strummer schien prinzipiell ein guter Typ gewesen zu sein, sonst hätte nicht alle Leute in "The Future is unwritten" (übrigens ein sehr geiler Film, wenn man auf Rock-Dokumentationen steht und von the Clash mehr als das erste Album mag) so viel Nettes über ihn gesagt, aber in der letzten Phase von The Clash hat er offensichtlich nicht seine beste Zeit gehabt. Ich persönlich bin absoluter Clash Fan, habe jede Single, auch Bonuszeug aus Zeitungen etc., aber das letzte Album "Cut the Crap" besitze ich nicht, habe sie nicht mal ganz gehört und ich werde es mir auch nie kaufen, weil es einfach eine ganz andere Band ist. Die Single "This is England" besitze ich, weil sie mir Freunde damals geschenkt haben, wegschmeißen kann man ja auch nix! Versöhnlich ist ja, das Joe und Mick kurz vor dem Tode von Strummer noch mal zusammen auf der Bühne gestanden haben und "White Riot" für einen Benefiz-Gig von streikenden Arbeitern zum besten gaben. R.I.P.
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28.06.2007
Eric Davidson ist gestern 40 geworden! Rockass sagt herzlichen Glückwunsch! Am Freitag steigt in Columbus/Ohio eine Party mit einem Auftritt der New Bomb Turks. Da wäre man gerne dabei, aber leider waren alle Flüge ausverkauft! Hat irgendjemand eigentlich was von der DVD gehört, für die wir alle Kram rübergeschickt haben?
Kleiner Gedanke am Rande: Früher, als ich so 16-17 war, also Mitte der Achtziger, wohnte ich mit meinen Eltern in einem typischen Mittelklasse-Vorort von Münster. Ich begann mich für "Punk" usw. zu interessieren und machte mich auf die Suche nach Informationsquellen. Das Internet gab´s noch nicht, so musste auf Printprodukte zurückgegriffen werden. Die "Sounds" hatte ihr Erscheinen eingestellt und alle anderen Musikzeitschriften hatten einen indiskutablen Geschmack. Blieb nur ein kleines Blatt namens "Spex", das zumindest gelegentlich akzeptable Bands abhandelte ("Punk" war det ober och nich, Alter!). Dann gab es noch sogenannte Fanzines, von denen 2 überregionale Bedeutung hatten, nämlich das "Howl" und die "Bierfront". Alles drei war extrem schwer in Münster zu bekommen, man musste entweder in den "Medium" Buchladen oder in den "Cha-cha" Plattenladen an der Rothenburg. (Medium gibt es noch, hat sogar expandiert, Cha-cha hat seit mindestens 15 Jahren die Segel gestrichen) Für gelangweilte kleene Punker aber kein Problem, auf´s Fahrrad und los, ´ne halbe Stunde in die Stadt geradelt, alles nur auf Verdacht, ob eine der begehrten Gazetten am Start war. Falls nicht, konnte man den angebrochenen Tag immer noch mit Dosenbiertrinken in der Fußgängerzone verbringen.
Gestern fuhr ich zufällig durch besagten Vorort und musste noch schnell in den dortigen EDEKA - Markt und sehe im Zeitschriften Regal - eigentlich auf der Suche nach dem neuen Rolling Stone (Shame on me! Ich habe den dann doch nicht gekauft, weil ein 16-seitiges Tocotronic Special drin war, argh!) - sogar die "Ox" mit ihren hundert Milliarden Interviews/Reviews etc. und das wenige hundert Meter Luftlinie von meinem Kinderzimmer entfernt. Das hat mir doch wieder vor Augen geführt, wie sich der Status dieses Lifestyles geändert hat. Früher war es doch etwas anstrengender Punk zu sein. Informationsbeschaffung war nur ein kleiner Teil davon. Aber will man sich jetzt als Moralapostel aufschwingen und die "guten alten Zeiten" herbeijammern? Eigentlich sollte man sich ja freuen, dass möglichst viele Kids Zugang zu Musik haben können, die ihre Eltern in den Wahnsinn treibt, andererseits setzt bei dieser neuen Art von Massenkultur der typische Underground-Reflex ein, wenn etwas zu populär wird und einem so der Kult kaputt gemacht wird. Dabei kann man gleich grundsätzlich ins Philosophieren kommen, aber die Typen, die jetzt in H & M Totenkopf - Klamotten rumrennen und bei Muff Potter Konzerten den Saal verstopfen, werden in 2-3 Sommern gottseidank dem nächsten Trend hinterher rennen, während wir obercoolen Arschlöcher mit über 40 noch der 1000. Garagenband im Gleis nachgeifern. So, genug gelästert, ich füttere meine neue Jukebox jetzt mit Sex Pistols-, Sham 69-, Lurkers-, Adverts- etc. SINGLES! Tschüß.
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28.05.2007
Eine Empfehlung für alle, die an Hintergrundwissen zu ihrer Lieblingsmusik interessiert sind, ist das Buch "Surf Beat" von Martin Schmidt (Ventil Verlag). Schmidt, der in der Surfband Razorblades spielt und Mitherausgeber des Banzai-Fanzines ist, handelt auf knapp 250 sehr unterhaltsamen Seiten ein Who is Who der Surf- und Instromusik ab. Kapitelweise wird auf Bands der 1., 2. und 3. Welle, Artverwandtes, Style und Technik etc. eingegangen , wobei selbst Nichtmusiker bei letzterem nicht mit Details erschlagen werden. Herzblut trifft auf kompetenten Schreibstil und so hält man (nicht nur als Surfmusikfan) mit "Surfbeat" ein intensives Lesevergnügen in den Händen. Das deutschsprachige Referenzwerk zum Thema gibt es bei amazon (und anderswo) für € 14,90. Eine strong-buy Empfehlung des Hauses Rockass!
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21.04.2007
Happy Birthday Iggy! Heute feiert his Weirdness himself seinen 60. Geburtstag. Ich wette, es gab Zeiten, da hätte Iggy selbst keinen Cent darauf verwettet, den heutigen Tag zu erleben. Aber wir alle freuen uns, dass er allen Unbill auf dem Weg bis heute überstanden hat. Vor ein paar Tagen ist ja, wie allen bekannt ist, ein neues Stooges - Album erschienen. Ich hatte im Rolling Stone eine ganz schwache Review gelesen (ok, who the fuck is the R.S.), gab mir dann aber doch einen Ruck für 22 Euro die Doppel-LP (3-seitig bespielt) mit 4 Vinyl-only Tracks zu holen. Immerhin habe ich schon 28 Iggy Platten im Regal, warum also rumzicken? Mein Fazit nach 2-mal Hören: Natürlich ist die Platte gut, was aber den Unterschied zu so mancher rockigeren Iggy-Solo Platte (z.B. American Cesar) sein soll, ist mir auch nicht klar. Wahrscheinlich hatte Iggy einfach gerade wieder Bock auf seine alten Homies und diese freuen sich bestimmt über ein paar Dollar auf dem Konto. Auf dem Cover befinden sich übrigens Hinweise zum Laden von Stooges-Klingeltönen. Ja, die moderne Zeit! Als ich anfing, mich für Iggy zu interessieren, das war so ´85/´86, war es sauschwer und nur zu Sammlerpreisen möglich, Tonträger von Iggy zu bekommen, Stooges Platten schon mal gar nicht. Zumindest aus meiner provinziellen Sicht als münsteraner Oberschüler, was das Mysterium Iggy/Stooges für mich persönlich begründete. Das Internet war damals noch Science Fiction und CD noch High Tech für Spinner. Man, bin ich alt!
Das Rockass macht noch etwas Babypause. Das Leben mit Nils Rockass ist doch etwas anstrengender als gedacht und absorbiert doch (fast) alle Zeit neben meiner Tätigkeit, die die Kohle für Miete, Babyfläschchen, etc. reinbringt. Außerdem fande ich, dass wirklich wenig tolle Bands unterewegs sind, und die, die ich gutfinde, waren schon im Rockass! Das Einzige Interview, was im Kasten ist, ist eins mit Ben Deily von den Lemonheads, der im Übrigen ein echt netter Kerl ist. Grüße von Evan an alle! Ansonsten hoffe ich, wenigstens Zeit zu haben, weiter alte Sachen hier ins Netz zu stellen. Das nächste Heft erscheint im Herbst!
Samiam kommen im Herbst wieder auf Tour. Von mir aus können sie jedes Jahr kommen, mir wird nie langweilig. Außerdem sind sie die nettesten Menschen des Universums. Dates sind noch nicht bekannt. Vorher ist Sportsfreund Sergie mit seiner zweiten Band Solea in Europa (August/September), auch sehr, sehr gut, auch wenn die Punkrockpolizei jetzt laut "Emo!" schreit! Ich bin alt, ich brauch auch mal Melodie.
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12.03.2007
Die Tour von den Real Kids im Mai fällt aus! Grund dafür sind wohl üble Angewohnheiten und Unzuverlässigkeiten beim Sänger/Gitarrist John Felice, der, so die Agentur, "alle angelogen" habe und so die Tour gekippt hat. Ursache scheint die langjährige Heroinabhängigkeit Felices zu sein; dass Junkies nicht die zuverlässigsten Menschen im Universum sind, ist ja (gerade im Rockbusiness, z.B. Johnny Thunders et al) bekannt. Schade, die hätte man gerne mal gesehen. Felice scheint übrigens der Ansicht zu sein, er könne sich jeden Rockstarscheiß (miese Konzerte geben, Promoter verarschen, Bandmitglieder bescheissen etc.) erlauben, weil er ja in der super berühmten Band The Real Kids spielt. Nun gut, das erste Album ist ein Klassiker, keine Frage, aber was kam in den knapp 30 jahren danach? Nichts, was einen Unberührbarkeitsstatus ähnlich dem der Stones rechtfertigt. Aber Realitätsverlust ist nun ein Teil der Erkrankung. Da dies die dritte Eurotour ist, die wegen dubioser Umstände gecancelt wurde, scheint das Ende der Band besiegelt.
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03.02.2007
Question Mark, der Frontmann von Question Mark oder auch ? and the Mysterians hat Anfang Januar bei einem Brand sein Haus in Vienna/Michigan verloren. Dabei wurden auch seine Memorabila für seinen größten (einzigen?) Hit "96 Tears" zerstört, eine goldene Schalplatte und eine Auszeichnung für 3-millionenfaches Airplay. Wie so oft bei solchen Meldungen wird auch hier festgestellt, dass der Betroffene nicht versichert ist, wobei ich mich frage, ob eine Hausratversicherung in den USA so exorbitant teurer ist, als die paar Kröten, die ich jährlich hier zahle. Naja, wie dem auch sei, wer sich berufen fühlt, kann über die myspace-Seite Kontakt aufnehmen und helfen.
Mittlerweile haben die Gleis Promoter wieder schöne Konzerte für uns gebucht, so spielen z.B. die Real Kids Anfang Mai. Die standen zwar schon mal in der Vorschau, hatten vor 3 Jahren allerdings wegen Krankheit frühzeitig ihre Tour gecancelt. Auch Chumbawamba kommen vorbei (Ende April); deren Karriere schließt sich nun wieder: von der Anarcho-Band aus dem Crass-Umfeld in die Stadien und zurück in die Underground-Clubs. See the "Record Riot" Section for details.
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29.01.2007
Noch ein Toter in der Social Distortion Geschichte: Brent Liles, in den frühen Achtzigern Bassist der Band (auf "Mommy´s little Monster"), starb am 11. Januar an den Folgen eines Verkehrsunfalles in Orange County. Der 43-jährige wurde als Fahrradfahrer von einem Auto erfasst und erlag an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Bereits kurz nach dem legendären Debütalbum verließ Liles die Band und spielte kurz bei Agent Orange. Später gab es noch ein kurzlebiges Projekt mit Mike Ness namens Easter, die aber keine Platten veröffentlichten.
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28.01.2007
So, Ihr Lieben, es gibt mal wieder etwas Neues auf www.rockass-fanzine.com. Auf einer alten CD habe ich ein Interview mit den New Bomb Turks wieder gefunden. Das ist zwar mittlerweile 4 Jahre alt und somit eines der ersten fürs Fanzine überhaupt, aber der historische Stellenwert dieser Band erscheint mir immer noch immens; daher finde ich es interessant. Checkt die "Bands" - Abteilung! Weitere Neuigkeiten dieser Art werden folgen!
Es gibt auch noch weitere gute Nachrichten: Blumfeld wollen sich auflösen. Aber leider haben sie schon eine Generation von Oberschüler-Lyrikern zur Nachahmung angeregt, die das Universum mit noch schlechteren Ergüßen vollmüllen.
Noch erhältlich: Rockass Nr. 8 , für 1 Euro bei Green Hell, Incognito, Alien Snatch oder bei mir (+0,85 Porto, per Briefmarke oder bei größeren Mengen auch per Überweisung, dann Kto. Verbindung erfragen) Im Heft: Ein Interview mit Penelope Houston von den Avengers, ein Mega-Interview mit Ossi von Sunny Domestozs, ein Tourtagebuch der Lokal-Helden Hidden Charms, eine Story über die leider fast vergessenen Lurkers, Impressionen von der Argentinien Tour der Rämouns, Interviews mit Pat Todd/Lazy Cowgirls, Gary Floyd/The Dicks/Sister Double Happiness und mit der Entdeckung aus Dänemark: Power Solo, die Ihr lieben werdet, wenn Ihr John Spencer oder Southern Culture on the Skids mögt.
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07.01.2007
Eine der best fucking Bands der letzten 10 Jahre waren für mich die Murder City Devils aus Seattle. Nach ein paar Singles kam 1997 das gute Debütalbum "Die young stay pretty" heraus, es folgte das sehr gute 2. Album ("Empty Bottles, broken Hearts"), dann das fantastische 3. Oberhammerteil "In Name and blood" gefolgt von einer verstörenden Mini LP ("Thelema"), die schon die Desorientiertheit der zerfallenden Band dokumentierte. Das während der Abschiedstour 2001 aufgenommene Live Album "R.I.P." war dann der Schwanengesang auf eine der wenigen Bands, die im Punkrock über mehr als ein Album eine gewisse Spannung halten konnte. Im Jahr 2000 hatte ich das Glück, die Band 2x live zu sehen, zusammen mit Zeke im Gleis und den New Bomb Turks in der Zeche Carl, Hammer-Shows im Nachhinein. Nun habe ich im www entdeckt, dass die Band letztes Jahr in Seattle ein Reunion Konzert gespielt hat (2 sogar, um genau zu sein). Nicht, dass ich Zeit und Geld gehabt hätte, um mal eben hingeflogen zu sein, zum Trost gibt es jetzt eine Top-Aufnahme von eben dieser Show auf http://murdercitydevilsnews.blogspot.com/ zum auf-lau-herunterladen. Die Seite bietet im Übrigen neben ein paar Bildern zum Event auch ein paar nette Informationen, die über den übliche 08/15 Promo-Internet-Scheiß anderer Bands hinausgehen. Checkt es aus und betet, dass die Band es noch mal nach Europa schafft, was so unwahrscheinlich ist, wie eine neue und gute Platte von Guns ´n ´Roses in diesem Frühjahr..
Eric Davidson von den New Bomb Turks ist beim Gearhead Magazin eingestiegen und hat für die neue, gerade erschienene Ausgabe Syl Sylvain von den New York Dolls interviewt.
Gibt es jemand, der die ersten 3 Lemonheads-Platten nicht gut findet? Falls ja, ist ihm nicht zu helfen. Für alle anderen gibt es die frohe Kunde, dass der damalige Mitstreiter von Evan Dando, Ben Deily, wieder mit einer Band unterwegs ist, die ähnlich klingt wie frühe Aufnahmen von den, na von wem wohl? Versity Drag ist der Name der Kapelle und im Februar sind sie in unseren Breiten am Start, am Di. 13. Feb. im Gleis 22.
Noch erhältlich: Rockass Nr. 8 , für 1 Euro bei Green Hell, Incognito, Alien Snatch oder bei mir (+0,85 Porto, per Briefmarke oder bei größeren Mengen auch per Überweisung, dann Kto. Verbindung erfragen) Im Heft: Ein Interview mit Penelope Houston von den Avengers, ein Mega-Interview mit Ossi von Sunny Domestozs, ein Tourtagebuch der Lokal-Helden Hidden Charms, eine Story über die leider fast vergessenen Lurkers, Impressionen von der Argentinien Tour der Rämouns, Interviews mit Pat Todd/Lazy Cowgirls, Gary Floyd/The Dicks/Sister Double Happiness und mit der Entdeckung aus Dänemark: Power Solo, die Ihr lieben werdet, wenn Ihr John Spencer oder Southern Culture on the Skids mögt.
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